die thermenregion als weinanbaugebiet dürfte den meisten weinfreundInnen , die sich nicht professionell damit beschäftigen, unbekannt sein. wenn ich diese region dennoch empfehle, dann inbesondere deshalb, weil es dort weisse rebsorten gibt, die sonst nirgends zu finden sind. seltene rebsorten zu empfehlen ist allerdings eine zweischneidige angelegenheit. als jemand, der selbst gern unbekanntes probiert, muss ich gestehen: es gibt in der regel gute gründe, warum zahlreiche rebsorten in vergessenheit geraten, unbekannt bleiben und nur selten angebaut werden: sie schmecken auch so. man bedankt sich dann artig, findet es recht interessant und trinkt weiter, was man so kennt. vielleicht ist es wie bei moderner kunst: wenn es etwas neues ist, aber auch an bekanntem geschmacklich anknüpft, fällt die beurteilung positiver aus. und so ist es meiner auffassung nach bei zierfandler und rotgipfler , den autochtonen (also nur hier verbreiteten), weissen rebsorten der gegend in gumpoldskirchen und um gumpoldskirchen herum. mit etwas fantasie knüpft der zierfandler beim riesling an und der rotgipfler beim chardonnay, beide sind aber auch erkennbar eigenständig und bei spitzenerzeugern ziemlich einsame klasse. so hat sich johannes gebeshuber lieferkontakte nach new york wie nach japan erarbeitet. seine produkte sind in jedem fall wert, einmal ausprobiert zu werden. im sortiment beispielsweise die gumpoldskirchen (ortsweine) zierfandler oder rotgipfler zu 19,-€/fl.